zigeunerblut
ich bin auf der reise – mal wieder. eigentlich ist mein ganzes leben eine einzige reise. seit ich denken kann hab ich dieses gefühl. auch wenn ich mich kaum vom fleck bewegt hab. es ist wohl mehr so wie in einem überdimensionierten kino. ein film, der vor meinen augen abläuft. und so begegnen mir immer neue dinge. manche kommen mir näher, manches in weiter entfernung, doch immer bleiben sie mir fremd. also bleibe ich höflich aber distanziert, denn ich bin ja nur gast. ich bin gast in meiner familie, bin gast bei meinen freunden, bin gast bei meiner arbeit, bin gast in meiner wohnung. und mit verwunderung blicke ich auf die, denen es scheinbar anders geht. die angekommen scheinen. gibt es sowas wirklich? oder belügen sie sich nur selbst? haben sie einfach im strom des lebens nach einem stück treibgut gegriffen, das zufällig vorbeischwamm? das ist die frage, die mich nicht loslässt. meine sehnsucht. mein persönlicher baumstamm, der sanft auf mich zutreibt und mir zuruft hier! hier kannst du dich festhalten und ein wenig ausruhen. denn ich bin des schwimmens müde.
chancentod - 6. Sep, 06:32