Sonntag, 11. Juni 2006

knapp daneben und ganz weit vorbei

heute abend ist ehemaligentreffen... nicht ten years after, sondern twenty years after (kleiner joke für alle ü40er, die rockmusik mögen) quasi. nach zwanzig jahren trifft sich mein abijahrgang zum netten beisammensein.

warum bin ich nicht hingegangen? nun, an der weiten anreise hats nicht gelegen. die kneipe in der sie sich treffen ist zwei häuser weiter. die gründe liegen also an anderer stelle. mal schauen, was mir spontan dazu einfällt...

ich hab meine zähne noch nicht fertig machen lassen. ich sommer letzten jahres hab ich in mutigen anlauf meine knabberleisten von einigen ruinen befreien lassen. jetzt müssten noch diverse kronen und brücken aufgesetzt werden, doch mein elan, was das betrifft, hält sich in grenzen.

ich schleppe leider immer noch reichlich übergewicht mit mir herum. nachdem es im winter wuderbar voran gegangen war, stockt es inzwischen seit zweieinhalb monaten. ich muss sogar aufpassen, gewonnenes terrain nicht wieder abzugeben, bzw. genau umgekehrt.

aber der alles entscheidende grund ist wohl der, dass ich mit meiner persönlichen lebensbilanz alles andere als zufrieden bin. mal ganz abgesehen davon, dass mich diese mein-haus-meine-yacht-mein-auto-gespräche ohnehin anöden, finde ich ich sie besonders anödend, wenn ich selbst nur luschen zu bieten hab. - mein haus: war sicher nicht das exklusivste und doch in gewisser weise ein traumhaus - wenn der traum auch ne menge albtraumhafte züge hatte. es ist seit ende letzten jahres verkauft, was ich als persönliche niederlage empfinde. niederlage deshalb, weil ich das ziel, auch wenn es gar nicht mein eigenes war, nicht erreichen konnte. - meine yacht: die werd ich nie bekommen, hab ich doch das gelübde ewiger armut abgelegt (insider wissen, was gemeint ist). damit kann ichs noch am ehesten leben. luxus ist in meinen augen in fast allen bereichen verzichtbar... - mein auto: naja, da hätte ich noch am ehesten was zu bieten. wenn mein murat-mobil auch nichts wirklich überragendes ist. dies ist wohl auch diejenige von den drei kategorien, in der sich am ehesten punkten lässt. es bedeutet nichts. hat keinen idiellen wert.

aber abseits von diesen materiellen dingen gibt es eine frage, die zu beantworten ich gefürchtet hätte, wie der teufel das weihwasser - die nach der eigenen familie. also beantworte ich sie hier einmal für alle welt, dann habs hinter mir. die antwort lautet fehlanzeige. und wenn die haus-geschichte sich schon als niederlage darstellt, dann kann man das thema nur als desaster bezeichnen. keine kinder in diese welt gesetzt zu haben - damit kann ich leben. leid tut es mir für meinen vater, da ich sein einziges kind bin und er sich sicher von herzen einen enkel gewünscht hätte und tief in meinen genen höre ich auch meine vorfahren ob meiner lethargie in dieser frage wettern und fluchen... sollen sie doch. so toll find ich dies leben nicht, dass ich unbedingt andere durch mein verschulden daran teilhaben lassen müsste und immerhin hab ichs ja sogar mal versuch... aber der versuch war weder strafbar noch von erfolg gekrönt. jedenfalls ist das teil, denn ich durchaus ohne bauchschmerzen vertreten könnte.

allerdings müsste ich auch die frage nach einer partnerin verneinen. meine langjährige beziehung ist im vergangenen jahr gescheitert. seitdem durfte ich wieder feststellen, was mir ohnehin bekannt war: ich kann ganz wunderbar allein leben. natürlich hab ich wie jeder mensch momente, in denen ich mich nach zweisamkeit sehne, aber in der bilanz bin ich damit wesentlich zufriedener als mit einer schlechten beziehung. das hat nichts mit pfeiffen im wald zu tun. es ist meine feste überzeugung. und trotzdem hätte es jeder für eine ausrede gehalten und spätestens nach dem dritten mal hätte ich es mir selbst nicht mehr geglaubt. der traurigste punkt in meiner persönlichen lebensbilanz ist ganz eindeutig nicht in der lage gewesen zu sein eine dauerhafte beziehung aufzubauen; nicht zu irgendwem... nicht zu der jungen frau, die mich in der zwölften klasse im sportunterricht angerempelt und danach so keck angelächelt hat. ich hab im zusammenhang mit der veranstaltung heute abend erfahren, dass sie den größten idioten aus unserem jahrgang geheiratet hat... hey ines, du warst nie meine traumfrau, aber wenn ich damals gewusst hätte, wie die geschichte weiter geht, hätte ich meine schüchternheit überwunden und nicht einfach mit hochrotem kopf weitergespielt als sei nichts gewesen, um zumindest versucht zu haben, dich vor diesem schicksal zu retten... tja... und auch zu meiner wirklichen traumfrau werd ich wohl nie eine echte beziehung haben können...

knapp daneben ist auch vorbei

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