chancentod

da ist also dieser abgelegene bauernhof. und zu dem hof gehört natürlich auch ein hofhund. ein mischling, schäferhund mit irgendwas. und der ist am haus angebunden. keine artgerechte haltung, aber früher war das nun mal so. und jeden tag, zumindest jeden werktag das gleiche ritual. der postbote kommt vorgefahren, steigt aus, geht zur haustür, wirft die post ein, geht zurück und fährt wieder. der hund lauert ihm auf, wartet, bis er ausgestiegen ist, dann rennt er los und wartet förmlich darauf, dass die kette ihn abrupt ausbremst. dann kläfft und fletscht er so furchterregend wie es ihm nur eben möglich ist. verfolgt den postboten auf dessen weg mit seinem furcht einflößenden schauspiel. aber natürlich ist die kette so kurz, dass der hund keine chance hat, den postboten wirklich zu erreichen. er kann den ganzen weg zur haustür und wieder zurück gefahrlos zurücklegen und wenn der hund noch so ein spektakel macht und ihn grad wie einen saftigen knochen anschaut. wenn der postbote dann wieder fährt, kläfft der hund ihm noch eine weile nach bis das geräusch des wagen in der ferne verstummt. dann zieht er sich dann grad wie jemand, der soeben sein tagewerk vollbracht hat, zufrieden in seine hütte zurück und ist wieder der liebste hund der welt. so geht das tagein, tagaus, jahr für jahr.

inzwischen ist der hund schon ein wenig in die jahre gekommen. sein fell um die schnauze ist grau geworden und ein paar zähne hat er auch schon verloren. aber deswegen wird er nicht müde, seinen job zu versehen. und da kommt er auch schon wieder der verhasste postbote. in seiner hütte lauert der hund, gespannt wie eine feder auf den moment, da der eindringling es wagt, seinen schützenden panzer zu verlassen. die tür geht auf und als sei das der startschuß beim olympischen einhundert-meter-lauf gewesen saust der hund los. deutlich sind auf dem boden die spuren zu sehen, wo er mit den pfoten kratzend über jahre versucht hat, seiner fessel zu entkommen. ein halbkreis, wie mit dem zirkel gezogen um den ankerpunkt seiner kette. die markierung kommt näher und da ist er wieder, der moment, wenn die kette ihn an ort und stelle anhält. nicht bereit ist, ihn auch nur einen millimeter weiter zu lassen. schmerzhaft schneidet sich die kette in seinen hals. doch irgendetwas ist diesmal anders. er macht noch ein paar schritte ehe er bemerkt, was grad passiert ist. die kette ist gerissen, er ist frei. zwei meter steht er außerhalb seines kreises. der postbote hat es bemerkt und steht nun zur salzsäule erstarrt neben seinem wagen. doch der hund würdigt ihn keines blickes. das kläffen ist ihm längst im halse erstickt. wie auf zehenspitzen schleicht er zurück hinter die markierung. kläfft noch einmal trotzig in richtung des eindringlings und trollt sich mit eingezogenem schwanz zurück in seine hütte.

…so ist das mit den neu gewonnen freiheiten

a new kid in town... wayne
obs mir hier wohl gefallen wird?... (leise fragend) wayne?
ich fühl mich unsicher... wayne
warum so ein negativer titel?... (genervt) wayne
ob ich auf dem richtigen weg bin?... (trällernd) way-hayne
hab mir grad noch ne portion bandnudeln gemacht... (kurz, scharf) wayne!
i'd rather... (monoton) wayne
alles ziemlich verwirrend hier... (schnippisch) wayne?
wird wohl noch ne weile dauern, bis ich das so hab, wie ichs haben möchte... wayne?
mein schönes altes blog... (gelangweilt) wayne
na gut, das soll fürs erste reichen... (erleichtert) wayne

schon ein ziemlich gefragter mann, dieser wayne
aber es macht ihm ja nichts aus...
denn... wayne interessierts (?)